Freitag, 25. März 2022

Modul A

Eine Aphasie und die daraus resultierende Folge, nicht mehr selbstverständlich an Gesprächen teilhaben zu können, können für die Betroffenen weitreichende soziale Folgen haben (King et al., 2013). Ein vorrangiges Ziel der Sprachtherapie ist deshalb, die Teilhabe an Alltagsgesprächen zu verbessern.

Studien zeigen, dass für erfolgreiche Gespräche neben sprachlichen Fähigkeiten auch Exekutivfunktionen relevant sind, insbesondere die Umstellungsfähigkeit (Murray, 2012; Frankel et al., 2007). Diese Umstellungsfähigkeit wird in Gesprächen beispielsweise beim schnellen Reagieren auf unerwartete Fragen, bei einem Themenwechsel oder bei der Aufklärung eines Missverständnisses benötigt. Studien weisen daraufhin, dass die Umstellungsfähigkeit bei Menschen mit einer Aphasie beeinträchtigt sein kann und sich negativ auf die Gesprächsfähigkeit auswirkt (Fridriksson et al., 2006; Frankel et al., 2007). Dennoch wird sie in der gängigen Aphasietherapie wenig berücksichtigt.
Um die Umstellungsfähigkeit und damit die Gesprächsfähigkeit zu verbessern, wurde ein neues Therapiekonzept entwickelt und evaluiert. In dem Konzept werden Elemente aus der alltagsorientierten Aphasietherapie und neuropsychologische Therapiemethoden zum Training der Exekutivfunktionen kombiniert.

Im Workshop werden zunächst Grundlagen zu den Exekutivfunktionen und insbesondere zur Umstellungsfähigkeit vorgestellt. Anschließend werden diagnostische Möglichkeiten erläutert. Ausgehend davon wird aufgezeigt, wie die Umstellungsfähigkeit in die Aphasietherapie integriert werden kann. Dabei geht es v. a. darum, wie die Umstellungsfähigkeit in konkreten und alltagsrelevanten Gesprächssituationen geübt werden kann.

In dem Seminar wird im ersten Teil ein Einblick in den aktuellen Stand diagnostischer Möglichkeiten bei Patienten mit Sprechapraxie gegeben. Es werden unter anderem ein Anamnesebogen, Möglichkeiten zur Spontansprachbewertung sowie die neue Kompaktversion der Hierarchischen Wortlisten vorgestellt. Im zweiten Seminarteil werden unter Berücksichtigung der verschiedenen Schweregrade und Störungsprofile Therapieansätze bei Sprechapraxie vorgestellt und diskutiert.

Die primär progressive Aphasie (PPA) bezeichnet eine Gruppe neurodegenerativer Störungen wobei die Sprachstörungen primäres Merkmal sind. Auf Ebene der Neuropathologie wird die PPA mit der Frontotemporalen Demenz (FTD) oder Demenz des Alzheimer-Typs (AD) assoziiert, stellt aber in vielerlei Hinsicht einzigartige Herausforderungen für die Diagnostik und Therapie dar.

Im Gegensatz zu anderen Formen der AD oder FTD bleiben bei Personen mit PPA (PmPPA), zumindest im Stadium leichter bis mittelgradiger Beeinträchtigung, die nichtsprachlichen kognitiven Fähigkeiten einschließlich des episodischen Gedächtnisses und der Orientierung weitgehend unbeeinträchtigt. Im Verlauf verschlechtern sich neben den Sprachleistungen auch die kognitiven Leistungen der PmPPA, letztere aber deutlich später und langsamer.

Innerhalb der PPA lassen sich drei Varianten, logopenische, semantische und agrammatische Varainte, unterscheiden, wobei es auch Mischformen gibt. Die Symptome können sich in allen Bereichen der Sprachproduktion und des Sprachverstehens äußern und betreffen Schriftsprache ebenso wie verbale Sprache. Mit der fortschreitenden Sprachstörung gehen im Verlauf in den meisten Fällen Kommunikationsstörungen sowie psycho-soziale / psychische Belastungen einher.

Die Diagnose PPA wird Aufgrund eines pathologischen Befundes anhand von Biomarkern, Neuronaler Bildgebung und der klinischen Diagnostik der sprachlichen Symptome gestellt. Der klinischen Diagnostik kommt hierbei eine große Bedeutung für die Planung der Behandlung zu.

Aktuell gibt es keine kausale medikamentöse Therapie, PmPPA profitieren jedoch nachweislich von personenzentrierter Sprachtherapie. Hierbei haben die Interventionen nicht die Möglichkeit oder das Ziel die Sprachstörung zu heilen, können aber die PmPPA darin unterstützen, ihre Unabhängigkeit so lange wie möglich bewahren. Die sprachtherapeutischen Interventionen können in symptomorientierte Therapie, kompensatorische Ansätze sowie Gruppenangebote unterteilt werden. Unumgänglicher Bestandteil jeder therapeutischen Zuwendung bei PmPPA ist immer auch die Beratung der Betroffenen und Angehörigen.

Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass die Aphasietherapie zur Verbesserung der sprachlichen Funktionen wirksam ist (z.B. Brady et al., 2016; Breitenstein et al., 2017). Dabei scheint eine intensive, hochfrequente Sprachtherapie mit zusätzlichen Übungen für das eigenständige Training zu Hause zu besseren Ergebnissen zu führen (Brady et al., 2021). Die Wirksamkeit der Aphasietherapie wird in vielen Studien nachgewiesen, indem die sprachlichen Fortschritte über eine ganze Gruppe von Personen mit Aphasie hinweg ausgewertet werden. Untersucht man jedoch die Ergebnisse der einzelnen Teilnehmer:innen der Studie, zeigen sich große Unterschiede in der Wirksamkeit der Therapie. Während sich manche Personen mit Aphasie durch einen bestimmten Therapieansatz stark verbessern, ist für andere ein alternativer Therapieansatz wirksamer; manche Personen verbessern sich durch beide Ansätze, manche durch keinen (z.B. Kristinsson et al., 2021). Auch die langfristige Aufrechterhaltung des Therapieerfolgs scheint individuell sehr unterschiedlich zu sein und bedarf vermutlich weiterer Behandlung (Menahemi-Falkov et al., 2021).

 

Die Fragestellung, wer von der Sprachtherapie profitiert und mit welchem Therapieansatz individuell die meisten Fortschritte erzielt werden können, ist von großer Wichtigkeit. Mit Hilfe einer treffenden Vorhersage kann die passende Therapie personalisiert geplant und begrenzte Therapieplätze und Personal können bestmöglich eingesetzt werden. Deshalb werden in der Forschung aktuell Faktoren untersucht, mit denen der Therapieerfolg und der Verlauf der Spracherholung bei Aphasie besser vorhergesagt werden können (z.B. Ali et al., 2021). In diesem Vortrag werden verschiedene mögliche demographische (z.B. Alter, Geschlecht, Bildung), Aphasie bezogene (z.B. Dauer und Schweregrad der Aphasie, Aphasie-Syndrom), Therapie bezogene (z.B. Therapieintensität) und neurobiologische (z.B. Läsionsgröße und -ort) Prädiktoren vorgestellt und diskutiert. Zur Veranschaulichung werden beispielhaft die Ergebnisse einer Studie zu Prädiktoren der intensiven Sprachtherapie auf der Aphasiestation des Universitätsklinikums Aachen präsentiert.

 

Literatur:

Ali, M., VandenBerg, K., Williams, L. J., Williams, L. R., Abo, M., Becker, F., Bowen, A.,

Brandenburg, C., Breitenstein, C., Bruehl, S., Copland, D. A., Cranfill, T. B., Pietro-

Bachmann, M. di, Enderby, P., Fillingham, J., Lucia Galli, F., Gandolfi, M., Glize, B., Godecke, E., … Brady, M. C. (2021). Predictors of Poststroke Aphasia Recovery: A Systematic Review-Informed Individual Participant Data Meta-Analysis. Stroke. https://doi.org/10.1161/STROKEAHA.120.031162

Brady, M. C., Ali, M., VandenBerg, K., Williams, L. J., Williams, L. R., Abo, M., Becker, F.,

Bowen, A., Brandenburg, C., Breitenstein, C., Bruehl, S., Copland, D. A., Cranfill, T. B.,

di Pietro-Bachmann, M., Enderby, P., Fillingham, J., Galli, F. L., Gandolfi, M., Glize, B.,

… Wright, H. H. (2021). Dosage, Intensity, and Frequency of Language Therapy for

Aphasia: A Systematic Review–Based, Individual Participant Data Network Meta-

Analysis. Stroke, STROKEAHA.121.035216.

https://doi.org/10.1161/STROKEAHA.121.035216

Breitenstein, C., Grewe, T., Flöel, A., Ziegler, W., Springer, L., Martus, P., Huber, W., Willmes,

K., Ringelstein, E. B., Haeusler, K. G., Abel, S., Glindemann, R., Domahs, F.,

Regenbrecht, F., Schlenck, K.-J., Thomas, M., Obrig, H., de Langen, E., Rocker, R., …

Bamborschke, S. (2017). Intensive speech and language therapy in patients with

chronic aphasia after stroke: A randomised, open-label, blinded-endpoint, controlled

trial in a health-care setting. The Lancet, 389(10078), 1528–1538.

https://doi.org/10.1016/S0140-6736(17)30067-3

Kristinsson, S., Basilakos, A., Elm, J., Spell, L. A., Bonilha, L., Rorden, C., den Ouden, D. B.,

Cassarly, C., Sen, S., Hillis, A., Hickok, G., & Fridriksson, J. (2021). Individualized

response to semantic versus phonological aphasia therapies in stroke. Brain

Communications, 3(3), fcab174. https://doi.org/10.1093/braincomms/fcab174

Menahemi-Falkov, M., Breitenstein, C., Pierce, J. E., Hill, A. J., O’Halloran, R., & Rose, M. L.

(2021). A systematic review of maintenance following intensive therapy programs in

chronic post-stroke aphasia: Importance of individual response analysis. Disability

and Rehabilitation. https://doi.org/10.1080/09638288.2021.1955303

„Einblick in eine neurologische Post-COVID-Sprechstunde – was wir wissen und was wir nicht wissen.“

Modul B

DYMO (DYslexie Modellorientiert (Schumacher et al., 2020)) ist ein umfangreiches Diagnostikinstrument zur Untersuchung erworbener Lesestörungen bei deutschsprachigen PatientInnen. Das Instrument basiert auf den theoretischen Annahmen des Zwei-Routen-Lesemodells (nach (Marshall & Newcombe, 1973) und prüft in 16 Untertests alle modellrelevanten Komponenten der visuellen Wortverarbeitung. Im Gegensatz zu bereits publizierten Testverfahren sind die Subkomponenten der Visuellen Analyse sowie der segmentalen Leseroute berücksichtigt. Das Material ist nach verschiedenen linguistischen Variablen wie Frequenz, Konkretheit, Wortklasse, Wortlänge und graphematische Komplexität kontrolliert. DYMO ermöglicht somit eine detaillierte, individuelle und störungsortbezogene diagnostische Einordnung erworbener Dyslexien. Eine mitgelieferte Excel-Auswertungstabelle kann als Alternative zu den Protokollbögen genutzt werden und dient dem zeitsparenden und automatisierten Auswerten der PatientInnenreaktionen.
Im Workshop werden die theoretische Fundierung und der Aufbau von DYMO anschaulich vermittelt. Anhand konkreter Fallbeispiele werden Durchführung, Auswertung und Therapieableitung ausführlich erprobt und diskutiert.
Literatur
Marshall, J. C., & Newcombe, F. (1973). Patterns of paralexia: A psycholinguistic approach. Journal of Psycholinguistic Research, 2(3), 175–199. https://doi.org/10.1007/BF01067101
Schumacher, R., Ablinger, I., & Burchert, F. (2020). DYMO Dyslexie modellorientiert – Ein modellorientiertes Diagnostikinstrument zur Untersuchung erworbener Dyslexien im Deutschen. NAT-Verlag.

Untersuchungen mittels moderner Bildgebungsverfahren weisen auf die neuronale Organisation von Sprache in Form eines großflächigen Netzwerks hin. Nach einer akuten Störung des Netzwerks durch einen Schlaganfall findet eine Reorganisation statt, die verschiedene sprachliche, aber auch nicht-sprachliche Regionen für die Spracherholung involviert. Klassische Aphasiesyndrome wie die Broca- oder Wernicke-Aphasie, die nach einer akuten Netzwerkstörung z.B. durch einen Schlaganfall auftreten, sind demnach nicht das Ergebnis isoliert geschädigter Regionen, sondern der durch den Infarkt gestörten Netzwerke.
Im Workshop werden aktuelle Fragestellungen und Forschungsergebnisse zur Reorganisation von sprachlichen und nicht-sprachlichen Netzwerken bei Aphasie nach Schlaganfall vorgestellt. Gemeinsam mit den TeilnehmerInnen sollen daraus ableitbare Implikationen für eine moderne und evidenzbasierte Aphasietherapie diskutiert und das Potenzial verschiedener Therapieansätze besprochen werden. Abschließend wird auf den Einsatz von nicht-invasiven Hirnstimulationsverfahren wie der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) und der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) begleitend zur Sprachtherapie eingegangen. Diese bieten die Möglichkeit, Reorganisationsprozesse sowohl innerhalb des Sprachnetzwerks als auch netzwerkübergreifend nachhaltig zu unterstützen. Die TeilnehmerInnen des Workshops lernen die verschiedenen Verfahren, Einflussfaktoren auf deren Anwendung und zukünftige Einsatzmöglichkeiten der nicht-invasiven Hirnstimulation im Bereich Aphasie kennen.

Nach einem Schlaganfall leiden viele Menschen an tiefgreifenden Störungen ihrer sprachlichen Fähigkeiten. Dazu zählen sogenannte Aphasien. Intensive Sprachtherapie kann zu Verbesserungen bei Aphasien führen, selbst wenn ein Schlaganfall schon mehr als ein Jahr zurückliegt. Zwar ist der beobachtete Grad derartiger Fortschritte eher gering. Doch möglicherweise lassen sich die Fortschritte vergrößern, wenn Patienten zusätzlich zu intensiver Sprachtherapie eine transkranielle Gleichstromstimulation erhalten. Hierbei handelt es sich um ein lange erprobtes und gut verträgliches Verfahren. Über Elektroden auf dem Kopf wird ein schwacher Stromfluss auf das Gehirn ausgeübt, um so die Erregbarkeit der Nervenzellen zu erhöhen. Diese verstärkte Erregbarkeit begünstigt vermutlich den Lernzuwachs und das Erinnern von Inhalten in einer intensiven Sprachtherapie. Tatsächlich bestätigen erste Ergebnisse, wie Gleichstromstimulation die Wirksamkeit intensiver Sprachtherapie steigert. Bisher fehlt aber ein überzeugender Nachweis für eine erfolgreiche Anwendung dieses Verfahrens in der allgemeinen gesundheitlichen Versorgung. Mit unserem Forschungsprojekt versuchen wir, einen solchen Nachweis zu erbringen.

 

Das Projekt DC_TRAIN_APHASIA läuft seit Ende 2019 und wird auch 2022 weiter fortgesetzt. Patienten, die die Studientherapie bereits erhalten haben, berichten positiv von der intensiven Sprachtherapie und von einer guten Verträglichkeit der transkraniellen Gleichstromstimulation. Der Vortrag soll einen aktuellen Überblick über das Forschungsprojekt und den Ablauf der Therapie geben. Darüber hinaus soll er herausstellen, welche Patienten an der Studie teilnehmen können, welche Möglichkeiten der Kostenübernahme es gibt und wie der Kontakt hergestellt werden kann.

Nach einer Darstellung der Entwicklung und Qualität von Leitlinien wird die neue S3-Leitlinie „Schlaganfall“ vorgestellt, die von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM) initiiert und betreut worden ist. Bei der Vorstellung stehen die sprachtherapeutischen Inhalte der Leitlinie im Mittelpunkt, die sich auf Empfehlungen zur Behandlung der Aphasie, Dysarthrie und Dysphagie beziehen. Auf der Basis von wissenschaftlichen Evidenzen wird dabei für die Aphasietherapie eine Intervalltherapie empfohlen, bei der sich hochfrequent durchgeführte Therapien mit niederfrequent durchgeführten so lange abwechseln, wie sich Lernfortschritte zeigen.

Akute Aphasien sind neurologisch bedingte Sprachstörungen, die sich in den ersten Stunden, Tagen oder Wochen nach einem Schlaganfall oder einer anderen Hirnschädigung zeigen. Standards zur logopädischen / sprachtherapeutischen Behandlung akuter Aphasien sind bislang nicht hinreichend etabliert. Im Workshop werden aktuelle Befunde zur Wirksamkeit der Akutbehandlung vorgestellt, kritisch reflektiert und hinsichtlich möglicher Behandlungspfade diskutiert. Weiterhin werden standardisierte Testverfahren für die akute Aphasie, phasenspezifische Lernprinzipien und Methoden der Dialogtherapie praxisnah vorgestellt.

 

Literatur:

Godecke, E., Armstrong, E., Rai, T., Ciccone, N., Rose, M. L., Middleton, S., … & VERSE Collaborative Group. (2020). A randomized control trial of intensive aphasia therapy after acute stroke: The Very Early Rehabilitation for SpEech (VERSE) study. International Journal of Stroke. https://doi.org/10.1177/1747493020961926

Nobis-Bosch, R., Rubi-Fessen, I., Biniek, R., Springer, L. (2012). Diagnostik und Therapie der akuten Aphasie. Thieme

Modul C

Beim Yoga auf dem Stuhl, Achtsamkeitstraining, Atem- und Meditationsübungen erleben die Workshop-Teilnehmer im „Hier und Jetzt“ zu entspannen und entdecken ihre Körper neu, achtsam und respektvoll. Altes darf gehen und Neues darf kommen. Das Vertrauen in uns und unserem Körper spüren kann ein Stück Heilung sein.

Bitte bequeme Kleidung, warme Socken tragen und an einem ungestörten Ort
auf einem Stuhl Platz nehmen.

“In meinem Workshop werden die sechs Module erklärt, die als Begutachtungsinstrument für das Vorliegen einer Pflegebedürftigkeit geprüft werden. Im Fokus steht ebenso der Begriff der Beeinträchtigung der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten. Spannend ist auch wie der Pflegegrad aus den einzelnen Modulen errechnet wird.“

Eine kleine Angehörigengruppe zeigt ihre Erfahrungen und den Umgang miteinander in einem Livetreffen.

Wir sind eine kleine Gruppe und treffen uns nach Absprache entweder virtuell  oder auch zum Essen in passenden Räumlichkeiten.  Die Gruppe wurde vor mehreren Jahren gegründet und besteht zum Teil aus der Gründungsphase, aber auch aus neuen Mitgliedern. Wir besprechen meist das, was einzelne von uns gerade sehr beschäftigt – freut – belastet und hören zu, versuchen Tipps oder Hilfen zu geben.  Manchmal wird die eigene Ansicht oder das Gefühl wieder „ geradegerückt“, dabei werden wir durch qualifizierten Sachverstand in Person von Beate Hechtle unterstützt. Es kommt aber auch oft zu lustigen Szenen mit viel Gelächter, wir verstehen uns als Mutmachgruppe. Wir stehen mitten im Leben, sind berufstätig, betreuen unsere Partner/-innen, kümmern uns um unsere Familien und wollen uns unsere Lebensfreude bewahren oder zurückerobern. Dabei helfen auch jährliche Wanderungen „walk und talk“ oder Wochenendseminare mit Wellnessangeboten.

Heute möchten wir nach der Methode „Fishbowl“ möglichst vielen Zuschauern die Möglichkeit geben, aktiv an einem Treffen teilzunehmen. Dabei kann ein/e Teilnehmer/in aus dem Zuschauerkreis sich auf einen virtuellen Gaststuhl in der Live-Angehörigengruppe zuschalten (lassen) und zu einem besonderen Anliegen für eine kurze Zeit mitdiskutieren. Dann darf jemand anderes den Gastplatz einnehmen.

Also liebes Publikum, habt ihr Fragen an uns?  Seid ihr neugierig?  Habt ihr eigene Erfahrung aus Angehörigentreffen?  Welches Thema ist euch wichtig?

Wir möchten somit nicht nur zeigen, wie wohltuend Angehörigengruppen funktionieren können, sondern wir wollen es für die Teilnehmer am Workshop auch erlebbar machen.

Für die aktive Teilnahme mit Kamera und Mikrofon muss die „Plus-Meeting-Funktion“ aufgebucht werden.

 

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Beate Hechtle-Frieß arbeitet seit 24 Jahren als Diplompsychologin und Systemische Therapeutin im Zentrum für Aphasie und Schlaganfall in Würzburg und begleitet Angehörige im Rahmen von Gruppen, Einzelberatungen und Seminaren. Birgit Adam, Beate Steffens und Elisabeth Reimund nehmen als Partnerinnen von Schlaganfallpatienten dieses Angebot aktiv war.

Dieser Workshop lädt dazu ein, sich mit Humor zu beschäftigen.

  • Was ist eigentlich Humor?
  • Wie sieht mein persönlicher Humor gerade aus?
  • Kann ich ihn trainieren und wenn ja, wie?

 

Dazu gibt es kurze theoretische Impulse und einfache praktische Übungen.

So vorbereitet wagen wir einen neuen Blick auf die Aphasie: der Humor hilft uns dabei, den Blickwinkel zu ändern und die Aphasie (die eigene oder die des Partners) aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Samstag, 26. März 2022

Modul A

Das Update gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wird es um eine Umsetzung der Anforderungen gehen, die eine ICF-basierte Arbeit an die Diagnose und Dokumentation von Aphasien stellt. Im zweiten Teil werden die Aphasietherapie-Prinzipien vorgestellt, die sich als evidenzbasiert erwiesen haben. Den Prinzipien werden therapeutische Materialien hinterlegt, um einen Transfer in die Praxis zu ermöglichen.

In diesem Workshop werden grundlegende Möglichkeiten ebenso wie Schwierigkeiten und Probleme der Diagnostik aphasischer Sprachstörungen bei Kindern und Jugendlichen vermittelt.

Darauf aufbauend wird auch der Bereich der Therapie vorgestellt, diskutiert und soweit möglich in den aktuellen Forschungsstand eingeordnet.

Neben theoretischem Hintergrund wird anhand von Fallbeispielen ein praxisorientierter Einblick in die Arbeit mit aphasischen Kindern und Jugendlichen gegeben.

Neurologisch bedingte Schluckstörungen sind eine häufige Begleitstörung vieler neurologischer Erkrankungen, so auch des Schlaganfalls. Symptome, Beschwerden und Folgen können vielfältig sein und die Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigen. Allerdings hat sich in den letzten Jahren viel getan, was Möglichkeiten zur Erkennung und Behandlung von neurologisch bedingten Schluckstörungen angeht. Wir werden in diesem Vortrag bekannte und bewährte Methoden ebenso vorstellen wie neue und moderne Entwicklungen.

Patient*innen mit Aphasie zeigen neben sprachlichen Defiziten auch häufig Schwierigkeiten in anderen kognitiven Bereichen, dazu zählen u. a. Schwierigkeiten mit dem Arbeitsgedächtnis (u. a. Wright & Fergadiotis, 2012). In der Literatur werden dabei vor allem Defizite im phonologischen Arbeitsgedächtnis und deren Auswirkungen auf sprachliche Prozesse beschrieben und auch diagnostische wie auch therapeutische Möglichkeiten sind bereits in der Aphasietherapie etabliert.

 

Weniger Berücksichtigung erhalten hingegen Defizite im Episodischen Arbeitsgedächtnis, obwohl dieses bei Patient*innen mit Aphasie beeinträchtigt sein kann (Henderson et al., 2017). Diese Beeinträchtigungen zeigen sich z. B. darin, dass Betroffene in einem Gespräch den roten Faden verlieren oder in ihren Gesprächsbeiträgen wenig kohärent sind (ebd.).

Um diese Schwierigkeiten in der Aphasietherapie aufzugreifen, werden in der Literatur verschiedene therapeutische Möglichkeiten beschrieben, die zum Teil durch Studien wissenschaftlich überprüft wurden. In dem Vortrag werden, nach einer theoretischen Einführung in das Thema, die therapeutischen Möglichkeiten praxisnah dargestellt und der wissenschaftliche Hintergrund kurz erläutert.

Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie (EKN), Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung (IPS), Ludwig-Maximilians-Universität München

 

Zusammenfassung

Intakte semantische Verarbeitungsleistungen auf konzeptueller Ebene stellen eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Kommunikation dar. Eine Überprüfung dieser Leistungen sollte daher im Rahmen der Aphasie-Diagnostik ergänzend zur Erfassung verbaler Leistungen durchgeführt werden. Im Workshop wird der Nonverbale Semantiktest (NVST, Hogrefe et al., im Druck) vorgestellt, der semantische Verarbeitungsleistungen in verschiedenen nonverbalen Modalitäten prüft. Der Test besteht aus Aufgaben zum Semantischen Sortieren, einer Überprüfung der Pantomime auf Aufforderung und einem Aufgabenset zum Zeichnen. Die Anwendung des NVST ermöglicht eine ressourcenorientierte Therapieplanung, die ggf. eine Behandlung der semantischen Verarbeitungsstörungen einbezieht. Zudem geben die Leistungen im NVST Auskunft über eine mögliche erfolgreiche Nutzung alternativer Kommunikationsmittel (Gestik und Zeichnen).

Hogrefe, K., Glindemann, R., Ziegler, W. & Goldenberg, G. (2022). Nonverbaler Semantiktest (NVST). Göttingen: Hogrefe.

Modul B

Phonologische Störungen kommen bei Aphasie sehr häufig vor. Diese entstehen sowohl im Input als auch im Output auf unterschiedlichen Ebenen der Sprachverarbeitung. Sie können sich expressiv z.B. als phonematische Paraphasien oder Neologismen, als formale Paraphasien, als conduite d’approche oder als phonematische Unsicherheiten zeigen, auch phonetische Entstellungen gehören im weitesteten Sinne dazu. Rezeptiv sind sie eher schwer auszumachen, sie zeigen sich als Störung bei der Diskrimination von Lauten, bei der Zuordnung von Lauten zu Phonemen und beim lexikalischen Entscheiden (lexikalischer Zugriff). In aktuellen Sprachmodellen lassen sich im Sprachverstehen wie auch in der Sprachproduktion 3 Stufen der Verarbeitung unterscheiden.

Im Seminar werden die expressiven Störungen anhand eines Sprachverarbeitungsmodells eingeordnet. Daran anschließend soll ein modellorientiertes diagnostisches Verfahren vorgestellt werden. Schwerpunkt des Seminars wird die Darstellung modelltheoretisch fundierter Therapiemethoden zur evidenzbasierten Behandlung von phonologischen Störungen im Sprachoutput sein. Die Anwendung des modellorientierten Therapieverfahrens Ther-A-Phon wird demonstriert, aber auch andere Therapieansätze werden besprochen.

Mittlerweile ist es möglich Aphasietherapie online, d.h. über das Internet, durchzuführen. Diese Form der Therapie kann für Betroffene und Angehörige durchaus mit Vorteilen verbunden sein. Der Workshop soll einen Überblick geben, welche Möglichkeiten der Umsetzung einer Online-Therapie es derzeit gibt, welche Programme dafür eingesetzt werden können und welche (technischen) Voraussetzungen gegeben sein sollten.

Der Workshop richtet sich an Betroffene und Angehörige mit keiner bis wenig Erfahrung mit einer Online-Therapie.

Vorgestellt wird das Forschungsprojekt „Peer-to-Peer-Unterstützung: Digitale Vernetzung bei Aphasie zur Steigerung der Lebensqualität“ (PeerPAL), ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziertes Verbundprojekt der OTH Regensburg und der KH Mainz. Im Projekt wird die soziale Vernetzung von Menschen mit Aphasie untersucht. Es soll erforscht werden, wie der Austausch über digitale Medien, wie das Smartphone, funktioniert. Ziel ist es, gemeinsam mit Betroffenen Ideen für neue digitale Lösungen zu entwickeln, um eine optimale Vernetzung zu schaffen.

Kinder können, wie Erwachsene, auch durch eine erworbene Hirnschädigung eine Aphasie erleiden. Dieses komplexe Störungsbild ist bei Kindern noch unterforscht.

Das Konzept Aphasie im Kindesalter ist sowohl von den Definitionskriterien als auch von der Terminologie ein kontroverses Thema. Die epidemiologischen Daten zum Auftreten von Aphasien bei Kindern zu ihrer Inzidenz und Prävalenz sind äußerst limitiert. Die Prävalenz von Aphasien im Kindesalter wird in der Literatur bei Kindern nicht nur unterschiedlich, sondern auch konträr, angegeben. Geschichte und Kontroversen um Aphasien im Kindesalter werden vorgestellt. Ursachen, klinisches Bild und Komorbiditäten werden aufgezeigt. Ein Plädoyer für Therapieforschung für diese pädiatrische Population rundet die Präsentation ab.

Die Darstellung der Literatur sowie eigene Ergebnisse einer multinationalen Online-Fragebogen Erhebung fließen in die Präsentation ein.

Rother, A. (2021). Wenn das Kind auf den Kopf fällt. Universitas, (2). Zugriff am 12.03.2021: Verfügbar unter: https://www.unifr.ch/universitas/de/ausgaben/2020-2021/das-gehirn/wenn-das-kind-auf-den-kopf-faellt.html

 

Rother, A. (2020). Therapie von Kindern mit Aphasien – Wie Logopädinnen und Logopäden Kinder mit Aphasien behandeln: eine internationale Exploration. Sprachförderung und Sprachtherapie, 9 (3), 204.

Astrid Dümler: Dipl.-Sprachheilpädagogin, Systemische Hypnotherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie;

2003-2021: akademische Sprachtherapeutin mit dem Schwerpunkt Neurorehabilitation;

seit 2018 selbstständig in eigener Praxis als Systemische Hypnotherapeutin in Köln-Dellbrück

 

Im Webinar sollen folgende Aspekte behandelt/angesprochen werden:

  • Die Wirkung der Sprache auf das Gehirn – die Macht des Unbewussten
  • Salutogene Sprache als Wirkfaktor auf dem Weg zur Rehabilitation
  • Die Neuroplastizität des Gehirns – überraschende Fallbeispiele aus der Hirnforschung
  • Selbsterfahrung einer kurzen geführten Gruppenimagination
  • Vorteile der Arbeit mit Imaginationen
  • Bemerkenswerte Geschichten von Patienten aus der meiner Praxis, bei denen mit Imaginationen und Trancen gearbeitet wurde.

 

Die KollegInnen sollen einen Eindruck bekommen, wie sehr die eigene (salutogene) Sprache die Patienten unmittelbar beeinflussen kann und wie sich dadurch Erfolge auf dem Weg zur Rehabilitation einstellen können. Außerdem sollen sie die Hypnotherapie als neue und spannende Möglichkeit kennenlernen, die die Rehabilitation der Patienten auf ganz andere Weise unterstützen kann, als dies klassische Therapien können.

Modul C

Bewusste Atmung und gezielte Körperbewegungen.

Kursbeschreibung

Yoga auf dem Stuhl ist eine wunderbare Möglichkeit, auf sanfte Weise seinen Körper in die Bewegung zu nehmen. Wir beginnen mit der Mobilisierung verschiedener Körperbereiche, gehen immer mehr in die Kräftigung, um schließlich die Haltungen zu einer fließenden Abfolge zu verbinden. Tragendes Element ist unsere Atmung, die Kraft und Ruhe verleiht. In den Haltungen werden jeweils Modifikationen angeboten.

 

Für die Praxis wird ein einfacher Stuhl benötigt der fest am Boden steht. Empfehlenswert ist ein Stuhl mit einem geradem Rücken und ohne Armlehnen.

Es geht in dem 1,5-stündigen Webinar nicht um den “Beginn” einer Aphasie nach hirnorganischer Erkrankung, sondern vielmehr um den Zeitpunkt  des “Bewusstwerdens” einer Aphasie nach hirnorganischer Erkrankung und damit auch um den Zeitpunkt der “Bewusstwerdung” in der Veränderung der gesamten Lebenssituation der Betroffenen und deren Angehörigen. Dies wollen wir mit Hilfe von Erfahrungswerten, gespeist aus der Sicht von Betroffenen und deren Angehörigen interaktiv diskutieren, mit den thematischen Hauptsäulen von “Verzweiflung”und “Trauer”, aber auch “Mut” und “Zuversicht”.

Durch das Sprechen mit Pinsel und Farbe entsteht eine neue Kommunikationsform und vielleicht ein neues Hobby. Entdecke die kreative Seite in Dir.

Den Körper mit Freude neu erleben und spüren liegt im Focus meiner Arbeit.

Bitte Aquarellpapier, Aquarell-Pinsel und Aquarellfarben, Wasserfarben bereit haben. Kreppband und eine rutschfeste Unterlage.

Hallo Servus, ich bin Thomas Loch, 60 Jahre alt und bin seit 12 Jahren von Aphasie, also Sprachverlust und einer Hemiparese rechts, also einer Halbseitenlähmung betroffen.

In meinem Vortrag „Abenteuer Aphasie-Segeln: Warum ist solch eine Herausforderung gerade für Aphasiker wichtig!“ will ich anhand meines eigenen Beispiels den Menschen bewusst machen, dass nicht der Verlust der Sprache, dass Hauptproblem von uns Aphasikern ist, sondern wir Menschen, die unsere Sprache verloren haben, uns aus der Gesellschaft zurückziehen und daher unsere Sprache noch weniger trainieren. Das Beispiel des Segeltörns zeigt, wie es auch anders geht!

Plötzlich im Rollstuhl zu sitzen… die Sprache zu verlieren oder unter Lähmungen der Gliedmaßen zu leiden, kann man sich als unversehrter Mensch nur schwerlich vorstellen. Klar ist – so ein Handicap bringt eine drastische Veränderung des gewohnten Lebens mit sich. Benjamin Franz, einst ein gefeierter Tauchsportler, kann auf so einen schmerzlichen Einschnitt zurückblicken. Der Weltrekordtaucher erlitt 2002 im Roten Meer einen Schlaganfall. In Sekunden wurde der Extremsportler ein Pflegefall. Franz schafft eine Teilgenesung, ist heute ein erfolgreicher Fotograf und lebt trotz den Handicaps ein erfülltes Leben. Damit ist Franz kein erfreulicher Einzelfall. Viele Menschen leben mit mehr oder minder schweren Behinderungen und habe nach der Krise wieder Glück und Zufriedenheit gefunden. Solche Menschen stellt Benjamin Franz mit der Portraitserie vor. Fröhliche und lebensbejahende Motive trotz der drastischen Geschichten, die hinter dem Lächeln der Protagonisten stecken.

Matthias Beck, 37 J., Heidelberg ist Aphasiker seit 2006. Sein bemerkenswerter Weg vom krankheitsbedingten Studienabbruch (Informatik und Philosophie) über eine erfolgreiche Ausbildung im technischen Medien-Umfeld hat ihn zu einer nachgefragten IT-Expertise geführt.

Sein Interesse fokussiert auf innovative IT-Lösungen zur wirksamen Unterstützung im Alltag von Menschen mit Sprachbehinderung sowie einer kritischen Betrachtung deren gesellschaftlicher Rahmenbedingungen.

 

Marina Fraas, lebt mit Restaphasie und einer Halbseitenlähmung im wunderschönen Dresden

Ist Psychologin und gerade in der Ausbildung für Psychotherapie

Nebenbei ist sie noch in der EUTB (ergänzende unabhänige TeilhabeBeratung) in Dresden tätig.

Im Sächischen Landesbeirat für die Belange von Menschen mit Behinderung und als Inklusionsbotschafter setzt sie sich für die Teilhabe und Partizipation von Menschen mit Behinderungen ein.

 

Prof. Dr. Walter Huber ist Professor für Neurolinguistik im Ruhestand. Er war bis 2010 Leiter der Aphasiestation am Universitätsklinikum Aachen und hat die dortigen Studiengänge für Logopädie gegründet und koordiniert. In seiner Forschung befasste er sich mit der Diagnostik und Rehabilitation der Aphasien und mit den hirnorganischen Grundlagen der Sprache. Er begleitet die Würzburger Aphasie Tage von Anfang an als wissenschaftlicher und klinischer Berater.

Sonntag, 27. März 2022

Modul A

Das MODAK®-Konzept ist von Fr. Dr. Lutz in der praktischen Arbeit mit Aphasikern entwickelt worden. Es verknüpft die enge symptomorientierte Behandlung aphasischer Störungen mit der Therapie tieferliegender neurophysiologischer Beeinträchtigungen und legt besonderes Gewicht auf Kommunikation, realitätsnahen Kontext und individuelle Interessen der Patienten. Das Konzept wurde ursprünglich für die Therapie schwerer Aphasien entwickelt, aber inzwischen vielfach erweitert, so dass es jetzt für die Therapie aller aphasischer Syndrome und aller Schweregrade eingesetzt werden kann.

MODAK® besteht aus dem bekannten Grundprogramm und den vielfältigen multimodalen Übungen mit Zeitungen, Bildern, Texten und Geschichten. In dem 3-stündigen Workshop bekommen Sie einen kurzen Einblick in den theoretischen Hintergrund des Konzeptes und eine Anleitung zur Durchführung des Grundprogramms. Es besteht die Möglichkeit, das Grundprogramm in Breakoutrooms praktisch auszuprobieren, bzw mit anderen Teilnehmern zu durcharbeiten.

Die Durchführung von Online-Therapien per Videochat hat in den letzten beiden Jahren, leider pandemiebedingt, zunehmend an Bedeutung gewonnen und wurde schließlich vom Gemeinsamen Bundesausschuss als fester Bestandteil in die Heilmittelrichtlinie überführt. Für die Umsetzung stehen sowohl verschiedene Videotherapie-Plattformen als auch Tools zur Verfügung, die ein interaktives und kollaboratives Arbeiten ermöglichen. Ziel des Workshops ist es, eine Auswahl aktueller Plattformen und Tools zu präsentieren und diese hinsichtlich ihrer Funktionen und Einsatzmöglichkeiten, aber auch Anforderungen an Therapeut*innen, zu reflektieren.

Der Workshop richtet sich an Therapeut*innen mit wenig Erfahrung in der logopädischen Online-Therapie.

Beeinträchtigungen des Lesens und des Schreibens treten zwar meist in Kombination mit Aphasien auf, müssen jedoch als eigenständige Störungen verstanden, diagnostiziert und therapiert werden.

Im Workshop wird einführend das Logogen-Modell erläutert, wobei der Schwerpunkt auf den spezifischen Mechanismen des Lesens liegt. Auf dieser Grundlage erfolgt die Charakterisierung der verschiedenen Dyslexieformen. Im Anschluss werden das diagnostische Vorgehen zur detaillierten Erfassung des Leistungsprofils sowie Ansätze und Übungen zur Behandlung der Dyslexien vorgestellt.

Modul B

Astrid Dümler: Dipl.-Sprachheilpädagogin, Systemische Hypnotherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie;
2003-2021: akademische Sprachtherapeutin mit dem Schwerpunkt Neurorehabilitation;
seit 2018 selbstständig in eigener Praxis als Systemische Hypnotherapeutin in Köln-Dellbrück

Ich habe die Hypnotherapie als Unterstützung bei folgenden Erkrankungen/Symptomen über Jahre zu schätzen gelernt:

  • Bei epileptischen Anfällen
  • Bei Schluckstörungen
  • Bei Atemproblemen
  • Bei Schmerzen und spastischen Krämpfen
  • Bei Sprachblockaden aller Art
  • Bei der Krankheitsbewältigung.

 

Ich möchte davon berichten, dass es abseits der bereits bekannten Wege in der Neurorehabilitation auch weitere Möglichkeiten für Betroffene und Angehörige gibt.

Das Ziel des Workshops ist, der Gruppe zu zeigen, dass jeder einzelne Mensch Ressourcen in seinem Unbewussten „gespeichert“ hat, die die Krankheitsbewältigung unterstützen, Selbstheilungskräfte aktivieren, Lebensqualität verbessern und so den Rehaprozess positiv verändern können.

Vorhang auf für meinen 25sten Theater-Workshop!
Wir wollen wieder Theater spielen – diesmal online, aber interaktiv. Eine große Auswahl aus Bewährtem und Neuem wird die Online-Plattform zu den Brettern, die die Welt bedeuten, machen. Wir starten mit einer Runde, in der wir klären, wie viel Theorie zur Praxis sich die Teilnehmenden wünschen. Danach wärmen wir uns auf mit Spielen und spaßvollen Übungen, um dann kurze Szenen zu spielen. Auch Bewegung wird nicht zu kurz kommen. Vielleicht gibt es sogar am Schluss eine kleine ‘Aufführung’ mit allen zusammen.
Es wird immer wieder Möglichkeiten für Fragen und Diskussionen zum Thema geben. Der Workshop, ups: Spaß- und Spielshop ist offen für Betroffene und Angehörige, aber auch für Therapeut*innen und andere Fachleute, die Anregungen suchen, wie Theaterspiel in Therapie und Selbsthilfe eingesetzt werden kann.
Bitte parat haben: mehrere ungewöhnliche Kleidungsstücke, Alltagsgegenstände und – eine Gummiente.

Matthias Beck, 37 J., Heidelberg ist Aphasiker seit 2006. Sein bemerkenswerter Weg vom krankheitsbedingten Studienabbruch (Informatik und Philosophie) über eine erfolgreiche Ausbildung im technischen Medien-Umfeld hat ihn zu einer nachgefragten IT-Expertise geführt.

Sein Interesse fokussiert auf innovative IT-Lösungen zur wirksamen Unterstützung im Alltag von Menschen mit Sprachbehinderung sowie einer kritischen Betrachtung deren gesellschaftlicher Rahmenbedingungen.

 

Marina Fraas, lebt mit Restaphasie und einer Halbseitenlähmung im wunderschönen Dresden

Ist Psychologin und gerade in der Ausbildung für Psychotherapie

Nebenbei ist sie noch in der EUTB (ergänzende unabhänige TeilhabeBeratung) in Dresden tätig.

Im Sächischen Landesbeirat für die Belange von Menschen mit Behinderung und als Inklusionsbotschafter setzt sie sich für die Teilhabe und Partizipation von Menschen mit Behinderungen ein.

 

Prof. Dr. Walter Huber ist Professor für Neurolinguistik im Ruhestand. Er war bis 2010 Leiter der Aphasiestation am Universitätsklinikum Aachen und hat die dortigen Studiengänge für Logopädie gegründet und koordiniert. In seiner Forschung befasste er sich mit der Diagnostik und Rehabilitation der Aphasien und mit den hirnorganischen Grundlagen der Sprache. Er begleitet die Würzburger Aphasie Tage von Anfang an als wissenschaftlicher und klinischer Berater.